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Corona-Schicksale. Ein Buch von Eugen Zentner


Mux, die Hauptfigur im Film „#Muxmäuschenstill“ von 2004, leidet an #Rechthaberitis. Das geht so weit, dass er quasi als Verschmelzung von #Denunziant, Kläger, Richter und Henker in Eigenregie Leute bestraft, die #Gesetze oder #Regeln verletzen - egal ob jemand zu schnell fährt, in der U-Bahn ohne Fahrschein fährt, Graffiti sprüht oder Ladendiebstahl begeht. #Mux geht mit seiner Sichtweise zwar gesetzeskonform, aber er hat kein Mandat für seine Übergriffe, sagte kürzlich sinngemäß der Drehbuchautor Jan Henrik Stahlberg in einem Interview. Diese #Blockwart-Mentalität verbindet man automatisch mit dem Dritten Reich, doch ihre Wurzeln liegen tiefer. In ihr steckt zugleich eine Sehnsucht nach Einigkeit wie sie Stahlberg auch in der bürgerlichen Bewegung der Romantik erkennt. Die Kehrseite dieses Harmoniestrebens ist eine Aversion gegen Differenzen, gegen abweichendes Verhalten und der Drang, dagegen vorzugehen. Nicht umsonst attestiert man den Deutschen eine starke Neigung zur Prozesshanselei. Im Alltag der meisten Leute hielten sich deren Auswüchse noch in Grenzen. Dann kam #Corona. Während der sogenannten #Pandemie wurde Mux zum Standard-Typus, zur Monika Mustermann des Mainstream. Die Folgen durften viele von uns am eigenen Leib erfahren. Eugen Zentner erinnert daran anhand von 15 exemplarischen Kurzgeschichten in seinem Buch „#Corona-Schicksale“, das im März erschienen ist:
masselverlag.de/Programm/Corona-Schicksale

#radiomuenchen
Unser Autor Jonny Rieder hat das Buch gelesen.
Sprecher: Karsten Troyke.
Redaktion: Jonny Rieder