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Tugendsiegel mit Röstaroma


Ein hipper Kaffeeladen mit Onlineshop in Tübingen wollte, dass sich seine Kunden „von rechtem Gedankengut distanzieren“. Jetzt ist die #Gesinnungsforderung weg. Warum wohl?

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Wer kennt sie nicht, die #Tugendsignale aus Wirtschaft, Gastronomie und Einzelhandel, das sanfte #Nudging mit Light-Produkten oder „Verbessere-Dein-Leben“-Botschaften. Doch egal wie verschraubt die Signale auch daherkamen, galt stets die eherne Kaufmannsregel: „Erlaubt ist, was Umsatz schafft und Kunden bindet.“ Heute geht man selektiver vor. Die Tugendsignale sind anders und entspringen nicht mehr dem Wunsch, die Gefühle und Ängste der Kunden zu erahnen und ihnen vorauszueilen, sondern kommen direkt aus der Alltagsprosa der Politik, die sich auf diese Weise gern Mehrheiten organisiert oder zumindest herbeiträumt. Die Politik hat es da vergleichsweise leicht, weil sie komplexe Probleme gern simplifiziert, um ihre meist ebenso simplen Lösungsladenhüter zu verkaufen. Die fundamentale Vereinfachung in der #Politik ist natürlich die Einteilung der Welt in Gut und Böse, in Gefolgschaft und Feinde.

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