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ARD-Rebellin Julia Ruhs – „Du wirst sofort in die Nazi-Ecke geschoben“


Heute zu Gast: die konservative ARD-Rebellin Julia Ruhs. Mit ihrem Buch „Linksgrüne Meinungsmacht“ und ihrer NDR-Sendung „klar“ sorgt sie für Aufsehen – und für scharfe Kritik von Jan Böhmermann. Cicero-Redakteur Clemens Traub spricht mit Ruhs über die Abgehobenheit des journalistischen Milieus und die Vertrauenskrise der Medien.

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4:15 "Positionen, die eher links der Mitte lagen, konnte man in der Regel offen äußern. Viele Themen wurden zudem medial aufgegriffen und breit diskutiert. Alles, was jedoch auf der anderen Seite des Spektrums stand, wurde schnell tabuisiert. Viele haben sich davor gescheut, diese Themen überhaupt anzusprechen, aus Angst, sofort in eine verächtliche Ecke – etwa die „Nazi-Ecke“ – gedrängt zu werden. Das führte dazu, dass zahlreiche Journalisten diese Themen bewusst meiden. Ich halte das für ein erhebliches Problem, weil dadurch die Medien die Meinungen der Bevölkerung nicht mehr adäquat widerspiegeln." (Julia Ruhs)

5:25 "Ich glaube, ein Grund dafür, dass Vertrauen in die etablierten Medien verloren gegangen ist, liegt darin, dass wir in den vergangenen Jahren in bestimmten Themenfeldern, etwa Willkommenskultur, Migration oder während der Corona-Pandemie, zu wenig kritisch waren. Oft haben wir uns zu sehr an regierungsseitige Vorgaben angepasst und nicht den Mut gehabt, angemessen gegenzusteuern. Das hat dazu geführt, dass alternative Medien an Einfluss gewonnen haben. Mich ärgert das immer wieder, denn wenn man kritisiert, dass diese Medien uns Marktanteile abnehmen oder stärker werden, sollte man zuerst einmal ehrlich bei sich selbst prüfen, welchen Anteil man selbst an dieser Entwicklung hat." (Julia Ruhs)

40:07 "Es geht dabei nicht um bloße Gegenrede, sondern um regelrechtes Niederprügeln – mit der Keule sozusagen, sodass einem der Mund verboten wird. Viele haben daraufhin einfach aufgehört, sich zu äußern, sei es im Freundeskreis oder auf Social Media. Mit der Zeit führt dieses vorsichtige Verhalten dazu, dass der politische Diskurs immer weiter nach links rückt, weil alles andere plötzlich in den Bereich des Unsagbaren fällt. Wer dann einmal wagt, eine Position etwas weiter rechts zu vertreten, wird sofort beschuldigt, den „Raum des Sagbaren“ auszuweiten. In den letzten Jahren ist genau dieser Raum kontinuierlich enger geworden – und deshalb ist es dringend notwendig, ihn wieder zu erweitern." (Julia Ruhs)

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