Prechts Baerbock-Kritik – durchaus hörenswert
Seit Gründung der Bundesrepublik gab es wohl selten eine Periode, in der die gesellschaftliche Debatte derart einförmig verlief wie heutzutage. Umso erfreulicher ist, wenn „mitten aus dem Mainstream heraus“ auch mal kritische Töne zu vernehmen sind – vor allem wenn es um die überfällige Kritik an unserer Außenministerin Annalena Baerbock geht. Solch kritische Töne kamen nun in einem Podcast mit Markus Lanz vom „TV-Philosophen“ Richard David Precht, der es unter anderem als „Unfall“ bezeichnete, dass „diese Frau Außenministerin geworden ist“. Aber auch ohne diese – durchaus gerechtfertigten – Spitzen ist der Podcast durchaus hörenswert. Die Schmähkritik ließ erwartungsgemäß nicht lange auf sich warten.
Von der Schönheit der Werte
Werte können Orientierung geben. Wer sich allerdings nur öffentlich mit ihnen brüstet, wird schnell politikunfähig. Denn Politik ist nichts anderes als das mühsame Geschäft des permanenten Austarierens von Interessen.
Werte sind etwas Feines. Sie geben Orientierung und verbreiten stets eine feierlich-andachtsvolle Stimmung, wenn man sich öffentlich mit ihnen schmückt. Der Glanz dieses hehren Wortes färbt sofort ab auf denjenigen – und erst recht diejenige –, der oder die es in den Mund nimmt. Das Charakteristische von Werten ist, dass sie, einmal postuliert, die Aura des Unhinterfragbaren annehmen. Was früher Gott war, das sind heute die zelebrierten Werte. Sie sind das neue Absolute.
Baerbock: Englisch und Geometrie für Fortgeschrittene
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